The prince of PatagoniaWer kennt sie nicht, die Inkas, Mayas, Azteken... Aber wer hat schon von den Mapuche gehört, den Ureinwohnern von Araukanien und Patagonien? Dieses jahrtausendealte Volk galt lange Zeit als unbezwingbar. Sie vertrieben sowohl die Inkas als auch die spanischen Kolonisatoren erfolreich aus ihrem Territorium. "Seine königliche Hoheit im Exil" - Prinz Philippe in Paris - ist der legitime Thronfolger des Bauernsohnes Orelie-Antoine aus Südfrankreich, der 1860 von den Mapuche-Indianern zu ihrem ersten und einzigen König gekrönt wurde. Wie wird man König eines unermeßlichen Reiches, wenn man als Sohn armer Bauern in Südfrankreich geboren ist? Orelie-Antoine de Tounens hat es geschafft: 1858 bricht er auf in das Land seiner Sehnsucht - Südamerika, wo bislang unbezwungene Ureinwohner verzweifelt gegen die Vereingemeindung durch Chile und Argentinien kämpfen. Orelie-Antoines Erscheinung entspricht genau der Prophezeiung der Mapuche-Indianer von einem "Retter aus dem Norden", und sie wählen ihn zu ihrem König von Araukanien und Patagonien. Damit entsteht der erste und einzige Indianerstaat Amerikas mit eigener Verfassung, Währung, Flagge und Hymne, fünfmal größer als Frankreich. Und: wir haben die Ureinwohner des sagenumwobenen Araukanien in Chile besucht und zeichnen ein Bild ihres permanenten Kampfes um Identität, Land, Sprache und Kultur.
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CreditsProduced 1999 LinksMedienarchiv: Chile/Mapuchen |