DER JAGUAR UND DAS HAKENKREUZ

Der Film zeigt die bewegte Lebensgeschichte des aus Österreich stammenden Anthropologen Gerardo Reichel-Dolmatoff . Wie so viele floh er vor dem Kriegsausbruch, aus dem nationalsozialistisch okkupierten Europa auf der Suche nach einer neuen Heimat, die er in der beeindruckenden Welt Kolumbiens rasch fand.

Er forschte Zeit seines Lebens in den Grenzzonen der anthropologischen Wissenschaft und setzte sich leidenschaftlich für die Rechte der indigenen Bevölkerung Kolumbiens ein. Nach seinem Tod 1994 hinterließ er ein beeindruckendes Werk, das ihm unzählige internationale Auszeichnungen und Ehrungen einbrachte und das sich nachhaltig auf die moderne Anthropologie niederschlug. Lange Zeit war nur wenig über sein Leben vor seiner Flucht nach Kolumbien bekannt, und lediglich Mutmaßungen existierten, was er vor seinem Studienaufenthalt in Paris getan hatte.

Erst seit 2012, als der Anthropologe Augusto Oyuela-Caycedo, in einem Vortrag beim internationalen Kongress für Amerikanistik in Wien seine Entdeckungen über Reichel-Dolmatoffs Vergangenheit im System des Nationalsozialismus zu Tage brachte, herrscht ernüchternde Klarheit darüber.

In diesem erschütternden Vortrag deckte er auf, dass Reichel-Dolmatoff, aktives Mitglied der NSDAP und der SS war, dass er im Alter von 14 Jahren der Hitlerjugend beitrat, und zur Leibstandarte Adolf Hitlers zählte.

Ein Konvolut mit dem Titel „Geständnisse eines Gestapo-Mörders“, verfasst von Reichel selbst, lieferte Beweise, an deren Echtheit die wissenschaftliche Welt keine Zweifel hat. Seit diesen Aufdeckungen liegt ein Schatten über dem beindruckenden Werk Reichel-Dolmatoffs und die bislang noch unbeantwortete Frage, wie ein Mensch, der sich so leidenschaftliche für die Rechte der Unterdrückten eingesetzt hat, selbst einer jener Unterdrücker war, die in dem nationalsozialistischen System agierten.

Gefördert vom
Film Fonds Wien

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Links:

Fundacion Gaia Amazonas
SOS Regenwald
Taironatrust
The Amazon Conservation Team
Consolidation of the Amazon Region-Colombia
Harvard University Press : Yurupari